Musik hilft gegen Angst

Musik kann mehr als „nur“ traurig oder fröhlich machen! Musik beeinflusst all unsere Emotionen. Automatisch nutzen wir Musik, wenn wir uns traurig fühlen. Oder wir nutzen Musik, um uns fröhlich zu fühlen. Aber Musik kann auch deine Ängste mindern.

Wenn ich als Kind allein in den Keller hinabgestiegen bin, um etwas zu holen, dann fing ich automatisch ab dem Erdgeschoss (dort wohnte meine Oma – der letzte sichere Hafen vor dem Keller) das Singen an. Umso tiefer ich ging, umso lauter bin ich geworden. Noch heute erwische ich mich Singen oder Summen, wenn ich mich unwohl fühle:

Als Erwachsene fühle ich mich auch nachts manchmal noch unwohl. Allein auf der Straße. Oder wenn im Wald was geraschelt hat und wieder wilde Geschichten über Wildschweine in meinem Kopf aufploppen. Dann singe oder summe ich. Mal laut, mal leise. Egal was. Hauptsache das Wildschwein hört mich, bevor ich es erschrecke. Und die Nacht um mich herum wird gleich viel heller, wenn ich singe, auch wenn ich allein bin.

Auch für dein Kind gibt es viele Situationen, in denen es sich vielleicht unwohl oder ängstlich fühlt: Beim Arzt oder bei der Trennung, wenn du dein Kind im Kindergarten abgibst… Oder, wenn etwas Unbekanntes bevorsteht. Schon allein die Lieblingsmusik mitnehmen und anhören hilft. Wenn du in der Öffentlichkeit nicht Singen möchtest, dann hilft auch ein Fingerspiel. Es lenkt ab, aber nicht nur das. Durch das Singen oder Musik hören produziert das Gehirn mehr Serotonin und baut Stress-Hormone, wie Cortisol, Adrenalin oder Noradrenalin ab. Dadurch fühlen wir uns gleich besser!

Was tust du, wenn du dich ängstlich und unwohl fühlst? Gibt es Situationen, in denen du singst, um deine Ängste zu regulieren?